Einführung von Building Information Modeling: Bundesarchitektenkammer begrüßt Drei-Stufen-Plan des BMVI

Das digitale Planen und Bauen gewinnt auch in Deutschland an Bedeutung. Bundesminister Alexander Dobrindt stellte am 15.12.2015 einen Stufenplan zur Einführung von “Building Information Modeling” (BIM) vor.

Prozessoptimierung durch BIM

Der Stufenplan ist Teil des Aktionsplans Großprojekte. BIM sorgt für die Synchronisierung aller Daten, auf die alle Projektbeteiligten zugreifen können. So kann die vollständige Ausführungsplanung vor der Realisierung anhand eines Datenmodells überprüft werden. Zusätzlich zur Planung werden Daten zu Kosten und Terminen zu jedem Planungsdetail angegeben. Dadurch werden deutlich mehr Informationen als bisher vernetzt.

Der ambitionierte Stufenplan des BMVI sieht eine Vorbereitungsphase bis 2017 vor. BIM soll danach bei allen Bauprojekten des BMVI eingesetzt werden. Die vom Ministerium ausgewählten Pilotprojekte sind allerdings überwiegend reine Ingenieurprojekte. Architektenleistungen sind bei diesen Bauten nur als Planungsanteil, etwa bei der Planung von Bahnhöfen, gefragt. Die Bundesarchitektenkammer (BAK) unterstützt dennoch den Stufenplan, da er BIM-Marksteine auch für Architektenleistungen setzt.

Definition der BIM-Prozesse nach HOAI

Die BAK hat sich auch für die Definition der BIM-Prozesse nach den Leistungsphasen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) engagiert. BAK-Präsidentin Barbara Ettinger-Brinckmann: „BIM bietet große Chancen. Dabei ist es zur Sicherung der Qualität unerlässlich, dass Architekten mit ihrem Überblick den Planungsprozess an zentraler Stelle steuern. Die planenden und ausführenden Partner müssen noch stärker als bisher zusammenarbeiten“. Die BAK sieht nun Fragen der Haftung, Versicherung und Honorierung und der Urheberschaft im Zusammenhang mit BIM im Fokus bei der weiteren Diskussion.

Klarere Strukturen für das Planen und Bauen gefordert

Kritik seitens der Architekten gibt es bei Auswahl der Pilotprojekte: „Sie spiegelt das Aufgabenfeld des Bundesministers wider – wir wünschten uns, dass auch reine Hochbauprojekte ausgewählt worden wären. Einmal mehr zeigt sich, dass die Verteilung der Zuständigkeiten für das Planen und Bauen auf derzeit drei Ministerien eher lähmt und Synergien daher ungenutzt bleiben. Deutschlands große Planungs- und Bauaufgaben auf dem Gebiet der Infrastruktur und beim Wohnungsbau benötigen klarere Strukturen“, so Ettinger-Brinckmann.

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