Flughafen Frankfurt-Hahn 2050: Symposium zum Abschluss des “Projekt Rheinland-Pfalz”

Ein landesweites Hochschulprojekt aller Architekturfakultäten von Rheinland-Pfalz („Projekt Rheinland-Pfalz. Architektonische Potentiale“) zeigt Strategien für den ländlichen Raum und findet nun mit einem Symposium und studentischen Workshop seinen Abschluss auf dem Flughafen Frankfurt Hahn. Ziel ist es, die Potentiale des ländlichen Raumes mit jenen des Flughafens zu verbinden.

Die Prognosen für den ländlichen Raum von Rheinland-Pfalz sind nicht rosig. Studierende aller Architekturfakultäten von Rheinland-Pfalz haben in den vergangenen Semestern derartige Prognosen umgekehrt und in verschiedenen Entwürfen attraktive Szenarien vorausgesagt. Die historische Baukultur sollte durch eine aktuelle ergänzt, vorhandene Ressourcen – wirtschaftliche, touristische oder kulturelle – gestärkt und verborgene Potentiale visualisiert werden. Die architektonische Visualisierung solcher Potentiale wirkt zeichenhaft und repräsentiert die ländliche Region als ansprechenden Lebensraum.

Nun findet das landesweite Hochschulprojekt, das erstmalig alle Hochschulen mit Architekturfakultäten in einer gemeinsamen Baukulturinitiative verbindet, mit einem Symposium und anschließenden studentischen Workshop seinen Abschluss auf dem Flughafen Frankfurt Hahn. Dass sich Architekturfakultäten mit der Zukunft eines existenten Flughafens auseinandersetzen, mag ungewöhnlich erscheinen – besonders dann, wenn dieser gerade noch keine schwarzen Zahlen schreibt.

2013 ist allerdings ein bedeutendes Jahr für den Flughafen Frankfurt Hahn: Seit 20 Jahren existiert er als ziviler Landeplatz; hat sich zum fünftgrößten Luftfrachtflughafen Deutschlands entwickelt und nun werden die Weichen für seine Zukunft neu gestellt. Ein Gesellschafterdarlehen erhält der Hahn dafür vom rheinland-pfälzischen Landtag, denn schwarze Zahlen schreibt er nicht – noch nicht. Für die einen ist der Flughafen ein betriebswirtschaftliches Debakel, andere sehen in ihm den ökonomischen Motor der Region. Derzeit erscheint der Hahn wie ein Tanker im ländlichen Meer. Trotz seiner empfindlichen Abhängigkeit von globalen Wirtschaftskrisen soll er die regionale Wirtschaft stärken, globale Konkurrenz steht versus regionale Herausforderung. „Think global, act local“ könnte auch das Motto für die strategische und operative Neuausrichtung des Flughafens lauten. Was kann eine überregionale Raumplanung, was Architektur, was Kultur in einem solchen Zusammenhang also bewirken? Ziel ist es, die Potentiale des ländlichen Raumes mit jenen des Flughafens zu verbinden und unabhängige Planungsstrategien zu entwickeln.

Die erste Sektion des Symposiums widmet sich den Herausforderungen des ländlichen Raumes. Architekten, Planer und Wissenschaftler stellen Strategien für den ländlichen Raum vor und berichten von ihren Erfahrungen außerhalb von Rheinland-Pfalz. Am zweiten Tag steht der Flughafen selbst im Zentrum der Debatte. Unabhängige Experten betrachten ihn im Kontext globaler Entwicklungen. Wechselwirkungen mit dem ländlichen Raum werden in den Blick genommen und Entwicklungsmöglichkeiten neu diskutiert.

In einem 10tägigen Workshop entwickeln Studierende aller Architekturfakultäten anschließend übergreifende Zukunftsszenarien für den Flughafen Frankfurt Hahn. Eine hochwertige Baukultur soll den Flughafen und seine Region stärken und ihn als möglichen ökonomischen Motor der Region auch architektonisch visualisieren.

Alle Ergebnisse des Projektes werden in einer abschließenden Wanderausstellung präsentiert. Erste Station ist das Zentrum Baukultur in Mainz.

Symposium am 19. und 20. September 2013
auf dem Flughafen Frankfurt Hahn, Halle 501 C

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei, Anmeldung erbeten bis 09. September 2013.
Direktbusse von den Hochschulen Mainz, Kaiserslautern, Koblenz, Trier

Weitere Informationen und Online-Anmeldung »

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