114 Meter lang, 97 Meter breit: Die SWG Produktion Schraubenwerk Gaisbach baut Produktionshalle aus BauBuche

Hochfestes Furnierschichtholz und eigene Schrauben: Die SWG Produktion Schraubenwerk Gaisbach GmbH in Waldenburg baut auf einer Fläche von 12.800 m² eine Produktionshalle der besonderen Art.

Mit enormen Abmessungen von fast 97 m auf 114 m und einer Höhe von rund zwölf Metern wächst sie derzeit auf dem Firmengelände aus dem Boden. Daran anschließen wird ein dreigeschossiges Büro- und Ausstellungsgebäude, das eine Brücke mit der Halle verbindet. Halle wie Besucher-Pavillon werden als Holzbau errichtet.

Die neue Halle der SWG Produktion hat beachtliche Abmessungen von 114 m Breite auf fast 97 m Länge. Markant ist die Dachkonstruktion mit den Versprüngen zwischen den fünf Hallenschiffen. Eine Brücke verbindet die Produktionshalle mit dem dreigeschossigen Besucher-Pavillon. Der Entwurf stammt von Holzbau-Architekt Hermann Kaufmann (Visualisierung: HK Architekten)
Die neue Halle der SWG Produktion hat beachtliche Abmessungen von 114 m Breite auf fast 97 m Länge. Markant ist die Dachkonstruktion mit den Versprüngen zwischen den fünf Hallenschiffen. Eine Brücke verbindet die Produktionshalle mit dem dreigeschossigen Besucher-Pavillon. Der Entwurf stammt von Holzbau-Architekt Hermann Kaufmann (Visualisierung: HK Architekten)

Entworfen wurde das Gebäudeensemble von Hermann Kaufmann, weltweit gefragter Architekt für zeitlose und moderne Holzbau-Architektur. Für das elegante Dachtragwerk der fünfschiffigen Halle wählte der Vorarlberger Architekt speziell verklebtes Buchenholz (Buchen-Furnierschichtholz), sogenannte BauBuche.

Die Halle ist in einen Fertigungs- und Logistikbereich sowie einen Bereich für Werkzeug und Werkzeugbau sowie Lagerflächen für Rohmaterial gegliedert. Überspannt wird das Ganze von einem Dach mit kammartiger Struktur, was für viel Tageslicht im Innern sorgt.

Wenige Stützen für maximale Flexibilität innerhalb der Produktionshalle

Um über lange Zeit eine hohe Flexibilität in der Produktion zu gewährleisten, wurde die Zahl der Stützen in der Halle auf ein Minimum reduziert, woraus sich Spannweiten von bis zu 42 m ergeben haben. Unter diesen Bedingungen konnte der Entwurf, der ein filigranes Tragwerk vorsieht, nur mit dem hochtragfähigen Buchenholz-Werkstoff realisiert werden.

Andere Baustoffe wie Spannbeton oder Stahl wären zu klobig, zu schwer und insgesamt zu teuer ausgefallen. Mit BauBuche ließ sich nicht nur der architektonische Entwurf optimal umsetzen, sondern auch die benötigte Holzmenge ressourcenschonend auf ein Minimum reduzieren. Insgesamt werden etwa 1.800 Kubikmeter Holz verbaut. Dies bedeutet eine CO2- Einsparung von rund 3.600 Tonnen gegenüber einer konventionellen Bauweise – bezogen auf eine Nutzungsdauer von 50 Jahren.

Hoher Bedarf an Schrauben für den Holzbau erwartet

Die SWG Produktion erwartet sich durch ihren Neubau aus Halle und Ausstellungs-Pavillon eine Signalwirkung über die Landesgrenzen hinaus und die Möglichkeit, ihre Produkte am gebauten Beispiel zu demonstrieren. Da man für die nächsten Jahre mit einer Zunahme des Bedarfs an Schrauben für den Holzbau- und Ingenieurholzbau rechnet, kann die Halle auch modular um zusätzliche 11.000 m² erweitert werden.

Mit der Vorfertigung, Anlieferung und Montage des Holzbaus hat die SWG Produktion die Firma Schlosser in Jagstzell beauftragt. Die Montage des Holzbaus soll im Mai 2019 starten, vier bis sechs Wochen sind dafür vorgesehen. Die Fertigstellung des Gebäudeensembles ist für Ende 2019 geplant. In den Hallenneubau wird die Produktion langer Schrauben verlegt, die dann in 2020 starten soll – unter dem dann weltweit größten Dachtragwerk aus BauBuche.

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