Neu im Netz: Die Architekturmodell-Sammlung des Deutschen Architekturmuseums

Das Deutsche Architekturmuseum verfügt über eine große und international angelegte Sammlung von Zeugnissen bedeutender Architekten, überwiegend aus dem 20. Jahrhundert, die sich laufend erweitert. Rund 50 Werkarchive, Vor- und Nachlässe, wurden an das DAM übergeben, das mit mehr als 200.000 Plänen und Zeichnungen, etwa 35.000 Fotografien und rund 1.300 Modellen eine im internationalen Vergleich bedeutende Sammlung besitzt. Die Architekturmodell-Sammlung mit Arbeiten von Rem Koolhaas, Frei Otto, Rob Krier, Aldo Rossi, Oswald Mathias Ungers u.v.m, zählt zu den wichtigsten weltweit. 

Der größte Teil der Sammlung befindet sich in der Archiv-Dependance des DAM. Wissenschaftler, Studenten und interessierte Laien erhalten nach Vereinbarung Zugang. Die Sammlungsobjekte sind zu großen Teilen inventarisiert und in unterschiedlicher Tiefe in einer nur intern zugänglichen Datenbank (MuseumPlus) erschlossen. Bislang bestand über das Internet nur eingeschränkt die Möglichkeit, sich über die Sammlung zu informieren. Seit heute kann man erstmalig alle Architekturmodelle des DAM virtuell besuchen.

Architekturmodelle – für alle und weltweit zugänglich

Mit dem Onlineprojekt wurde die Möglichkeit geschaffen, die bislang nur wenigen Fachleuten bekannten Schätze der DAM-Sammlung mittels fundierter Informationen und Abbildungen kennenzulernen. Es wurde eine Art virtuelle Schausammlung eingerichtet mit der über die Website des DAM nicht nur der internationalen Forschergemeinschaft Zugang gewährt wird, wie er bei vergleichbaren Institutionen inzwischen zum Standard gehört.

Die Erschließung des Sammlungsbestandes mittels einer Datenbank eröffnet vielfältige Recherche. Neben der Suche nach Architekten und Projekten kann auf der neuen Website nach weiteren Kriterien wie Jahr, geografischer Bezug, Materialien, Inventarnummern und der Bezeichnung der Einzelobjekte gesucht werden. Damit verfügt die Online Modellsammlung über Recherche-Funktionalitäten, die den internationalen Standards von Forschern ebenso Rechnung trägt wie sie den „surfenden Laien“ zu Gute kommt.

In der ersten Ausbaustufe macht das DAM seine Modellsammlung mit 1289 Exponaten vollständig im Internet zugänglich. In Zukunft soll die Datenbank mit weiteren Beständen des Archivs sukzessive gefüllt werden. Außerdem wird die Modellsammlung des DAM in nächster Zukunft Bestandteil der Deutschen Digitalen Bibliothek und von Europeana, werden. Diese webbasierten Plattformen bieten der Allgemeinheit Zugang zum wissenschaftlichen und kulturellen Erbe Deutschlands bzw. Europas.

Technischer Aufbau kann Vorlage für andere Museen in Frankfurt sein

Mit Unterstützung des Fachbereichs “Informationstechnik” des Kulturamtes Frankfurt am Main, der die städtischen Museen betreut, wurde das Konzept der Onlinepräsentation und des Datenexports aus MuseumPlus erarbeitet. Die technische Programmierung der Seite realisierte das Büro basis5 webtechnologie aus Kassel, die Gestaltung übernahm die Agentur Gardeners aus Frankfurt.

Mit dem Onlineprojekt “Modellsammlung des DAM” steht eine Lösung zur Verfügung, die andere städtische Museen der Stadt Frankfurt, die ihre Bestände ebenfalls digital erfassen, nutzen könnten. Die Erstellung des Konzeptes sowie die Realisierung der Onlinepräsentation der Modellsammlung wurde ermöglicht durch Landeszuschüsse für museale Maßnahmen, die über den Hessischen Museumsverband beantragt und von diesem zur Förderung empfohlen wurden.

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