Neubau der Bundesstiftung Bauakademie: Auslobung und Durchführung des Wettbewerbs ab 2023

Das neue Gebäude der Bauakademie in der historischen Mitte Berlins soll ein herausragendes Beispiel für Innovationskraft sowie ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit im Bauwesen werden.

„Die Bundesstiftung Bauakademie ist als Bauherrin und Nutzerin der Bauakademie einer ganzheitlichen, nachhaltigen Planung und Bauweise verpflichtet. Im Sinne Schinkels wird diese Zukunftsgewandtheit am neuen Gebäude der Bauakademie auch ablesbar sein.“

Guido Spars, Gründungsdirektor der Bundesstiftung Bauakademie

Wettbewerb Bauakademie-Neubau: Die Planung des Architekturwettbewerbs läuft

Zur Vorbereitung eines Realisierungswettbewerbs für das Bauakademie-Gebäude ist im September und Oktober 2022 das interdisziplinäre Expert:innen-Gremium Thinktank Wettbewerb zusammengekommen. Die Bundesstiftung hat das Thinktank-Format gewählt, um in einem moderierten Abwägungsprozess den zum Teil divergierenden Ansprüchen an Rekonstruktion, Nachhaltigkeit und Innovationskraft gerecht werden zu können.

Parallel zum Thinktank Wettbewerb fand an zwei Tagen eine Bürger:innenwerkstatt statt, deren Ergebnisse wiederum im Thinktank vorgestellt wurden. Im nächsten Schritt wird aus dem Thinktank heraus ein Folge-Gremium gebildet, das auf Grundlage der bisher geschärften Inhalte auch ein adäquates Wettbewerbsverfahren diskutieren und abwägen wird. Die Bundesstiftung Bauakademie wird die Handlungsempfehlungen für den Realisierungswettbewerb mit dem Betriebskonzept für das zukünftige Haus abgleichen.

Bauakademie-Neubau als Demonstrationsprojekt einer klimagerechten Zukunft des Bauens

Die so nachbereiteten Ergebnisse des Thinktanks werden dem Stiftungsrat im Dezember 2022 vorgestellt. Nach Zustimmung des Stiftungsrats kann die Auslobungsunterlage erstellt werden. Es ist geplant, diese im Frühjahr 2023 dem Stiftungsrat zur Freigabe vorzulegen.

Ziel ist es, eine Wettbewerbsauslobung zu erarbeiten, mit der sich alle Beteiligten einverstanden erklären. Die Bürger:innenwerkstatt wird auf Anregung der Teilnehmer:innen im Frühjahr 2023 erneut tagen, um weitere Ideen zur Nutzung während der Planungs- und Bauzeit zu entwickeln.

Das Gebäude der neuen Bauakademie soll ein Demonstrationsvorhaben dafür werden, was innovatives, zukunftsorientiertes und nachhaltiges Bauen heute bedeutet. Was drinnen passiert, soll nach außen ablesbar sein.

Einbeziehung des umliegenden Quartiers in die Aufgabenstellung des Bauakademie-Wettbewerbs

Konsens besteht im Gremium hinsichtlich der Klimaschutzziele der Bundesregierung und der damit verbundenen Auflagen zur Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels. Vor diesem Hintergrund rät das Gremium, das Quartier in die Aufgabenstellung des Wettbewerbs – zumindest als Ideenteil – einzubeziehen, um dem Anspruch an Klimaresilienz gerecht werden zu können. Darüber hinaus hat die Bundesstiftung Bauakademie die Verantwortung, auch in Fragen der Wirtschaftlichkeit eines Zuwendungsbaus eine Vorbildfunktion einzunehmen.

Thinktank Wettbewerb: Low-Tech-Strategien und Ökobilanz des gesamten Lebenszyklus’

Der Thinktank Wettbewerb hat die Zielmarken bestätigt, die die Bundesstiftung an ihr eigenes Bauvorhaben knüpft: Das Gebäude soll über den gesamten Lebenszyklus ökologisch bilanziert werden und Low-Tech-Strategien berücksichtigen, es soll ein Pilotprojekt zur Novellierung des Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) hin zu „BNB 2.0“ sein, und die Chancen der neuen „Gebäudeklasse E“ (Experimentelles Bauen) auf Bundesebene nutzen.

Ebenso fordert der Thinktank von den Wettbewerbsteilnehmer:innen den respektvollen Umgang mit der Geschichte des Ortes, indem sie Bezüge sowohl zur Innovations-kraft im Schaffens Schinkels als auch zum konkreten Gebäude der Schinkelschen Bauakademie herstellen, u. a. durch Kubatur, Rasterung sowie Prinzipien der seriellen Fertigung.

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