Buchtipp: “Durch die halbe Stadt – West-Berlin in den Jahren nach dem Mauerbau”

Schaut man sich dieser Tage in Berliner Buchhandlungen um, fallen die vielen Fotobildbände zur Vorwendezeit ins Auge. Doch in den meisten Büchern wird der Osten thematisiert: “Alltag in der DDR”, “Leben in Ost-Berlin”, “Berlin Nordost”, diverse Foto-Bände zum Leben in der pittoreskten Halbruinen-Landschaft von Prenzlauer Berg usw. Das ist alles gut und wichtig, denn mit solchen Büchern lässt sich z. B. dem Nachwuchs gut erläutern, wie es damals aussah, wo heute ein sanierter Altbau neben dem anderen steht.

Retrospektive für West-Berliner Stadt- und Alltagskultur

West-Berlin ist seltener Thema der schön gemachten Rückschau-Bände. Daher freute ich mich umso mehr, als ich kürzlich dieses Buch fand: “Durch die halbe Stadt – West-Berlin in den Jahren nach dem Mauerbau”. Der Regierungsdirektor Heinz Noack hat als Hobbyfotograf zu Beginn der 1960er Jahre West-Berlin nach dem Mauerbau dokumentarisch festgehalten. In Bildern, die wie filmische Sequenzen erscheinen, nähert er sich seiner Stadt – und stößt dabei immer wieder auf die teilende Mauer.

Das kompakte Buch zeigt Farbbilder aus Charlottenburg, vom geteilten Potsdamer Platz, aus Kreuzberg, Neukölln, Schöneberg, Tempelhof, Zehlendorf und Spandau. Die Fotos, die alle zwischen 1963 und 1965 entstanden und von seinem Enkel Tobias Hellmann ausgewählt wurden, spiegeln sehr gut die Stimmung ihrer Zeit wider.

“Durch die halbe Stadt – West-Berlin in den Jahren nach dem Mauerbau”
Edition Braus
Format: 16,5 x 23 cm
180 Abbildungen, 176 Seiten, Hardcover
29,95 EUR
ISBN 9783862280544

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