Die Preisträger des Fritz-Höger-Preises 2014 für Backstein-Architektur stehen fest
Am 19. September 2014 wurde im Deutschen Architekturzentrum (DAZ) der Fritz-Höger-Preises 2014 für Backstein-Architektur verliehen. Sieger des Abends waren Álvaro Siza und Rudolf Finsterwalder, die für den Siza-Pavillon Insel Hombroich mit dem Grand Prix geehrt wurden. (Die Stiftung Insel Hombroich ist eine Kunststiftung am Rande der Stadt Neuss in Nordrhein-Westfalen).
Darüber hinaus wurden – neben dem Grand Prix – erstmalig der Fritz-Höger-Preis in Gold und Silber sowie die Auszeichnung Special Mention vergeben.
Alle Auszeichnungen und Nominierungen finden Sie auf dieser PDF-Datei zum Herunterladen.
Ausstellung der Projekte im DAZ in Berlin
Noch bis zum 19. Oktober 2014 sind die Siegerprojekte im Rahmen der Ausstellung zum Fritz-Höger-Preis 2014 im Deutschen Architektur Zentrum (DAZ) zu sehen.
Auf rund 70 großformatigen Infowänden dokumentiert die umfangreiche Ausstellung die besten der mehr als 500 Einreichungen aus 23 Nationen im Detail und präsentiert somit einen beeindruckenden Querschnitt internationaler Backstein-Architektur.
Sieger-Projekt: Ein Backstein-Pavillon im Grünen
Aus der Projektbeschreibung des Pavillons auf der Insel Hombroich von Álvaro Siza und Rudolf Finsterwalder:
“Kommt man auf der Raketenstation der Insel Hombroich an, so ist zuerst nur das Dach des Gebäudes sichtbar. Über eine inszenierte Wegführung gelangt der Besucher zwischen den Wällen hindurch zum Eingang. Betritt er das Gebäude, so erreicht er nach einer Drehung den Hauptraum, der ihm über einen spektakulären Ausblick die Intention des Gebäudes erschliesst.
Alle Räume orientieren sich um einen Innenhof, der einen gefassten Blick in die Landschaft und auf die Skyline Düsseldorf bietet. Raumgreifend öffnet sich das Kulturinstitut zur Landschaft, akzentuiert die vorhandene Topographie.
An einem Ausleger des Baus hängen 2 Gästewohnungen, die dem Volumen des Entwurfes zusätzlich Spannung verleihen.
Die Aussenwände sind mit dem gleichen unregelmässigen Klinker aus Abbruchhäusern verkleidet, wie die bestehenden Gebäude der Insel. Massive Eichenholzbalken bilden Tragwerk und sichtbare Decke des eingeschossigen Baus zugleich.
Ein wenig ist der Fussboden innen über dem umgebenden Erdreich erhaben ohne den Kontakt zur Landschaft zu verlieren. der flachgehaltene Bau betont mit seinen niedrigen Fenstern und nicht hohen Räumen dieses horizontale, landschaftliche Motiv.
Der Boden ist wie die Decke aus Eichenholz, die Wände sind weiss. Für die Bekleidung der Bäder wird der gleiche, fast weisse portugiesische Kalkstein verwendet, wie für die Fensterbänke und den vorgestellten Eingang.
Genutzt werden soll der Bau als Architekturmuseum, das die Sammlung von architektonischen Modellen, Zeichnungen usw. der Stiftung Insel Hombroich zeigt. So sollen alle Architekten, die für die Stiftung geplant haben vertreten sein. Der zukünftige Direktor Prof. Wilfried Wang will sowohl Wechselausstellungen zeigen, als auch Teile der Sammlung.”