Gekippte Fensterquadrate: Geschäftshaus in Wels (LABVERT, Wien)
Das Wiener Designstudio LABVERT hat ein Geschäftshaus in der Altstadt des oberösterreichischen Wels entworfen. Die Architektur orientiert sich am umliegenden, heterogenen Bestand aus dem 19. und 20. Jahrhundert und interpretiert das Thema “Kaufhausarchitektur” mit zeitgenössischen Mitteln.
Acht großzügige Fenster dominieren das quadratische Fassadenraster. Gekippt in unterschiedliche Winkel und Richtungen lösen sie die strenge Linienführung der Fassade auf. Die um- und gegenüberliegenden Gebäude finden sich als Reflektionen im Fensterglas wieder. Stadt und Himmel, Warenwelt und städtisches Treiben gehen fließend ineinander über, die klare Geometrie des Gebäudes fügt sich ins Ensemble der umliegenden Fassaden sowie die Pflasterung der Bäckergasse vor dem Gebäude.
Wie in vielen österreichischen Städten ist das kommerzielle Potential der Welser Innenstadt passé. Shopping Malls am Stadtrand haben die Kaufhäuser der Innenstadt abgelöst. Für einen dritten Stock bestand für das Geschäftshaus kein kommerzieller Bedarf, architektonisch jedoch sehr wohl: Um bündig an die Gebäudehöhe der Nachbarobjekte anzuschließen, entschied sich LABVERT dafür, die Fassade wörtlich aufrecht zu erhalten. Dem dritten Stock, der nur als Andeutung der Fassade existiert, wurde eine neue Funktion zugewiesen: Die Fenster des obersten Stocks rahmen drei Ausblicke in den Himmel.
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