Generalsanierung auf engstem Raum: Revitalisierung eines Geschäftshauses in der Kölner Schildergasse

In einer der wichtigsten Einkaufsstraßen Deutschlands haben Pannhausen + Lindener Architekten ein schmales Geschäftshaus generalsaniert.

Die Expert:innen für nachhaltiges Bauen im Bestand organisierten die Fassade, die Verkaufsflächen, Erschließung und die Personalflächen neu. Seit Herbst 2022 residiert die Brillenmarke “Ray-Ban” in der hochwertig revitalisierten Einzelhandelsimmobilie.

Abendstimmung in Köln: Eine in die Fassadenkulisse integrierte Beleuchtung macht das Geschäftshaus zu einem "Hingucker" auf der Schildergasse (Foto: Thorsten Kern)
Abendstimmung in Köln: Eine in die Fassadenkulisse integrierte Beleuchtung macht das Geschäftshaus zu einem “Hingucker” auf der Schildergasse (Foto: Thorsten Kern)

Komplexes Sanierungsprojekt auf engstem Raum

Das Kölner Planungsbüro war bereits mehrfach im Bestand der Schildergasse aktiv, unter anderem hat Pannhausen + Lindener 2008 und 2010 die beiden benachbarten Geschäftshäuser umgebaut. Ende 2020 wurden die Architekt:innen mit der Generalsanierung des Hauses Nr. 50 beauftragt. Ein herausforderndes Sanierungsprojekt in einer “Hochfrequenzlage”.

“Klein, aber fein! Als Experten für Handelsimmobilien beherrschen wir die Kunst, auch auf engstem Raum gut funktionierende Flächen zu entwickeln.”

Claudia Pannhausen, Dipl.-Ing. Architektin, Geschäftsführerin PANNHAUSEN + LINDENER Architekten GmbH

Ziel der Umbaumaßnahmen: die Attraktivität der Immobilie zu steigern und die Vermarktungsmöglichkeiten des Geschäftshauses zu verbessern. Dies gelang durch bewusste planerische Eingriffe wie dem neu geschaffenen Luftraum im Eingangsbereich an der Schildergasse. Er lässt die Schaufensterfläche im Verhältnis zum Ladenlokal wesentlich größer erscheinen.

Nach intensiven Verhandlungen mit der örtlichen Bauaufsicht konnten die Architektinnen eine brandschutzgerechte Neuordnung der Funktionsbereiche im Gebäude realisieren. Dadurch kann das 1. Obergeschoss nun als erweiterte Kundenzone genutzt werden.

In der geräumigen Erdgeschosszone präsentiert die traditionsreiche Brillenmarke ihre Produkte mit aufwändiger Technik (Foto: Thorsten Kern)
In der geräumigen Erdgeschosszone präsentiert die traditionsreiche Brillenmarke ihre Produkte mit aufwändiger Technik (Foto: Thorsten Kern)
Dank der brandschutzgerechten Neuordnung des Gebäudes kann das 1. Obergeschoss als erweiterte Kundenzone genutzt werden (Foto: Thorsten Kern)
Dank der brandschutzgerechten Neuordnung des Gebäudes kann das 1. Obergeschoss als erweiterte Kundenzone genutzt werden (Foto: Thorsten Kern)

Weitere Bestandteile der Revitalisierung waren die Erneuerung von Heizung, Lüftung, Sanitär- und Elektrotechnik. Das Geschäftshaus – ein Massivbau aus Mauerwerk und tragender Stahlbetonkonstruktion aus Unterzügen und Geschossdecken – wurde dem neuen Mieter als “Edelrohbau” übergeben. Der Innenausbau erfolgte dann durch den Mieter.

Barrierefreier Zugang zu den neu geschaffenen Kundenbereichen im OG

Eine neue Treppe verbindet nun die Verkaufsflächen im Erdgeschoss mit dem 1. OG, das durch den Einbau eines Aufzuges auch barrierefrei erreichbar ist. Die Untergeschosse (1. und 2. UG) werden als Technik- und Nebenräume genutzt, ebenso das weit von der Einkaufsstraße zurückgesetzte zweite Obergeschoss. Hier realisierten die Planer:innen auch die Räume für das Personal – eine Teeküche, Sanitärräume und einen Aufenthaltsraum.

“Der Brandschutz prägt die Architektur – Dank unserer Expertise im Bestand konnten wir auch in dieser schwierigen Situation eine genehmigungsfähige Lösung erarbeiten.”

Sabine Hoffmann, Dipl.-Ing. Innenarchitektin, Projektleiterin, PANNHAUSEN + LINDENER Architekten GmbH

Schauseite zur Einkaufsmeile aus Vorhangfassade und Fassadenkulisse

Zur Schildergasse hin erstreckt sich oberhalb der rahmenartig gefassten, anthrazitfarbenen Metallfassade vor EG und 1. OG eine Fassadenkulisse über drei angedeutete Geschosse.

Der eigentlich eher gedrungene, kompakte Baukörper schließt so optisch zu seinen Nachbargebäuden auf. Durch die elegante Kombination aus klassischer Vorhangfassade und darüber gestellter Fassadenkulisse entstand eine hochwertige Schauseite, die zur Wertsteigerung der Immobilie beiträgt.

Zur Schildergasse hin erstreckt sich oberhalb der Metallfassade vor EG und 1. OG eine Fassadenkulisse über drei angedeutete Geschosse (Foto: Thorsten Kern)
Zur Schildergasse hin erstreckt sich oberhalb der Metallfassade vor EG und 1. OG eine Fassadenkulisse über drei angedeutete Geschosse (Foto: Thorsten Kern)
Der neu geschaffene Luftraum im Eingangsbereich lässt die Schaufensterfläche im Verhältnis zum Ladenlokal wesentlich größer erscheinen (Foto: Thorsten Kern)
Der neu geschaffene Luftraum im Eingangsbereich lässt die Schaufensterfläche im Verhältnis zum Ladenlokal wesentlich größer erscheinen (Foto: Thorsten Kern)
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