Grosspeter Tower in Basel: Die Gebäudehülle als Solarkraftwerk

Ende Juni 2018 wurde in Basel der “Grosspeter Tower” eingeweiht. Der Fassade dieses Turms sieht man nicht an, dass sie Strom produziert.

Die Vorgabe der Bauherrin, der PSP Swiss Property in Zürich, war, ein in jeder Beziehung nachhaltiges Gebäude zu entwickeln. Diese Bestrebungen drücken sich vor allem in der Fassade aus, denn die integrierten Photovoltaik-Module produzieren einen Großteil des Strombedarfs. Dadurch, dass die Solarzellen kaum sichtbar sind, konnten die Basler Architekten Burckhardt+Partner AG den sonst als technoid empfundenen Ausdruck dieser Elemente zu einem gestalterischen, architektonischen Thema umdeuten.

Schon von weitem beeindruckt der stringente Fassadenaufbau der zwei ineinandergreifenden Gebäudevolumina. Der Grosspeter Tower erweitert die Stadtsilhouette an einer städtebaulich markanten Stelle entlang der Gleise des Bahnhofs SBB. Im sechsgeschossigen Sockel befinden sich das Hotel, Konferenzräume und Büroflächen; im fast quadratischen Turm werden weitere Büroflächen angeboten.

Bahnanlagen um den Grosspeter Tower (Foto: Adriano Biondo)
Bahnanlagen um den Grosspeter Tower (Foto: Adriano Biondo)
Photovoltaik-Elemente auf dem Dach des Sockelgebäudes (Foto: Adriano Biondo)
Photovoltaik-Elemente auf dem Dach des Sockelgebäudes (Foto: Adriano Biondo)
Büroetage im Grosspeter Tower (Foto: Adriano Biondo)
Büroetage im Grosspeter Tower (Foto: Adriano Biondo)

Die Energie steckt in der Fassade

Die Gestaltung des Fassadenkonzepts resultierte aus der Auflage des Bauherrn, nur die Hälfte des Fassadenteils transparent auszuführen. Weniger Glasflächen bedeuten weniger Wärmeverlust und Wärmeeintrag, zusätzlich entsteht eine gute Balance zwischen Tageslichtnutzung und gutem Raumklima.

Bei der Umsetzung dieses außergewöhnlichen Gebäudes profitierten die Architekten von einer technischen Innovation. “Als wir den Entwurf für die Fassade starteten, kam uns eine wichtige Entwicklung auf dem Solarmarkt sehr entgegen” erinnert sich Andreas Kaufmann, Projektarchitekt bei Burckhardt+Partner AG. Die bis vor kurzem noch ausschließlich in Standardabmessungen erhältlichen Solarmodule können seit 2014 auch kunden- und projektspezifisch gefertigt werden.

Flexible Grundrisse, Zusammenlegen von Geschossen möglich

Um die Anordnung der Büroeinheiten im Grundriss flexibel zu halten und auch das Zusammenlegen über mehrere Geschosse zu ermöglichen, werden sämtliche Büro-Mietflächen im Grundausbau angeboten. Gemäß der PSP Swiss Property sind bereits gut 80% der Büroflächen vermietet oder reserviert.

Mehrfach preisgekrönt

Für seine energetisch vorbildlichen Maßnahmen, vereint mit der klassischen, zeitlosen Architektursprache erhielt der Grosspeter Tower bereits mehrere Preise. Unter der Kategorie Neubauten wurde er als “Beste Schweizer Solararchitektur 2017” ausgezeichnet. Neben dem 3. Preis des Prixforix 2018 gewann er vor kurzem den sun21 Faktor-5 Jury-Preis 2018.

Fassadenansicht des Grosspeter Tower (Foto: Adriano Biondo)
Fassadenansicht des Grosspeter Tower (Foto: Adriano Biondo)

Weitere Fotos und Projektinformationen finden Sie auf der Website der Architekten Burckhardt+Partner AG.

Interessantes Thema? Teilen Sie diesen Beitrag mit Freunden und Kollegen: