Stahlbeton und viel Holz: Dreifeld-Sporthalle in Frankfurt-Preungesheim
Die von Turkali Architekten geplante Sporthalle aus Holz und Stahlbeton umfasst drei Spielfelder inklusive der erforderlichen Funktionsräume. Knapp 16 Millionen Euro investierte die Stadt Frankfurt in das Projekt. (Foto: Rubner Holzbau / Frank Dinger)
Da das gesamte neue Sportgelände von Ost nach West einen Höhenunterschied von zwölf Metern aufweist, liegen die Außenspielfelder auf zwei Ebenen. Genau auf dem Höhensprung zwischen den Plätzen steht das Gebäude. Dank der breiten Fensterfront auf der Westseite eröffnet sich somit den Besuchern von der Zuschauerempore ein großartiger Blick auf die Skyline von “Mainhattan”.
Holzkonstruktion auf Stahlbeton
Neben der ungewöhnlichen Topografie verfügt die neue Sporthalle über eine weitere Besonderheit: Zwar bestehen der Boden und jener Teil der Wände, der halb in den Hang hineingebaut wurde, aus Beton – der Rest der Halle wurde aber komplett aus Holz gebaut.
Vor allem die in Holz realisierte Verkleidung der Wand- und Deckenflächen sind charakteristisch für den Neubau. Die Fassade aus Sibirischer Lärche ist in ihrer vertikalen Holzschalung ein besonderer Hingucker. Mit der robusten Deckschale wurde eine harmonische Ergänzung zu den Außenanlagen des Sportplatzes geschaffen.
Dachtragewerk aus Holz mit 32 Metern stützenfreier Spannweite
Für die neue Turnhalle in Frankfurt entwickelte und baute der Ingenieurholzbau aus Südtirol am Standort Augsburg ein Dachtragewerk aus Brettschichtholzbindern inklusive begrüntem Dachaufbau und Untersichten. Mit einer Bauhöhe von 2,22 m erreichen die 11 Brettschichtholzbinder eine stützenfreie Spannweite von 32 m. Die Innenwände des Erdgeschosses wurden durch den Spezialisten mit Holzständerwänden errichtet.
Für die Bandfassade und die Fenster wurde eine Pfosten-Riegel-Konstruktion erbaut. Das Werk im niederösterreichischen Ober-Grafendorf fertigte die großformatigen Außenwandelemente vor. Diese sind raumseitig als Prallwände mit geschliffenen, unbeschichteten Holzspanplatten ballwurfsicher und schallabsorbierend bekleidet, ebenso die Deckenuntersichten.
Insgesamt verantwortete Rubner Holzbau die Konstruktion, Produktion, Lieferung und Montage von rund 1.000 m² vorgefertigten Außenwandelementen, 300 m² Holzständerwände für den Innenbereich, 1.200 m² Lärche-Schalung. Hinzu kamen rund 350 m³ BS-Holz-Konstruktionen sowie 500 m² Rippendachelemente und etwa 160 m² Holz-Glas-Fassade sowie alle Fenster und Außentüren und die Tribünenbänke.
Das weitgehend in Holzbauweise erstellte Gebäude ist als Tageslichthalle konzipiert. So sorgen 36 Oberlichtelemente sowie ein über die gesamte Längsseite der Halle angeordnetes Lichtband und ein perforierter Paravent für optimale Lichtnutzung.