Hitzeperioden stellen Städte vor neue Herausforderungen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder sowie Personen mit Vorerkrankungen (Collage: architekturmeldungen.de)

Klimakrise: Praxistipps für den Umgang mit Hitze in Kommunen

Wie kann man den urbanen Raum besser auf extreme Hitze vorbereiten? Eine neue kostenlose Publikation des Difu (Deutsche Institut für Urbanistik) liefert Praxistipps für Kommunen.

Wirkungsvolle Hitzeaktionspläne entwickeln

Immer häufiger stellen Hitzeperioden Städte in Deutschland vor neue Herausforderungen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder sowie Personen mit Vorerkrankungen.

Schutz vor extremer Hitze in der Stadt: Eine neue kostenlose Publikation des Difu (Deutsche Institut für Urbanistik) liefert Praxistipps für Kommunen.
Schutz vor extremer Hitze in der Stadt: Eine neue kostenlose Publikation des Difu (Deutsche Institut für Urbanistik) liefert Praxistipps für Kommunen.

Vor diesem Hintergrund gewinnt die strukturierte Hitzevorsorge auf kommunaler Ebene an Relevanz. Eine neue Publikation des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) bietet Städten und Gemeinden konkrete Hinweise zur Erstellung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen (HAPs).

„Hitzeaktionspläne sind die Basis für eine effektive Hitzevorsorge in Kommunen.“

Die Veröffentlichung entstand im Rahmen des Projekts „Plan°C“, das vom Bundesumweltministerium gefördert wurde. Das Difu arbeitete dazu mit den Städten Düsseldorf und Karlsruhe zusammen. Fachgespräche und Workshops fanden außerdem mit Dresden, Köln, Mannheim und Stuttgart statt. Diese Kommunen gelten als frühe Anwender kommunaler Hitzevorsorge.

Ziel der Studie war es, Handlungsempfehlungen von Bund und Ländern in die kommunale Verwaltungspraxis zu überführen. „Hitzeaktionspläne sind die Basis für eine effektive Hitzevorsorge in Kommunen“ sagt Difu-Projektleiter Dr. Moritz Ochsmann.

Praxiswissen zur Hitzeschutzplanung in Städten bündeln

Die Publikation dokumentiert Erfahrungen aus der Planung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen und analysiert deren bisherige Verbreitung in Deutschland. Ein zentraler Bestandteil ist die qualitative Auswertung der bis Ende 2024 erschienenen kommunalen HAPs.

Hitzeperioden stellen Städte vor neue Herausforderungen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder sowie Personen mit Vorerkrankungen (Collage: architekturmeldungen.de)
Hitzeperioden stellen Städte vor neue Herausforderungen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder sowie Personen mit Vorerkrankungen (Collage: architekturmeldungen.de)

Ergänzt wird die Untersuchung um eine ländervergleichende Perspektive mit Blick nach Frankreich. Dort bestehen seit zwei Jahrzehnten flächendeckende Strategien für den Umgang mit Hitzewellen. Diese umfassen unter anderem Frühwarnsysteme und abgestimmte Maßnahmen zum Bevölkerungsschutz.

HAP-Kalender unterstützt Kommunen bei der Maßnahmen-Planung

Neben Praxisbeispielen und Empfehlungen enthält die Publikation auch ein konkretes Arbeitsmittel: Der sogenannte HAP-Kalender bietet Kommunen eine Orientierung bei der zeitlichen Planung von Maßnahmen.

Er wurde nach französischem Vorbild entwickelt, jedoch an die Abläufe deutscher Kommunen angepasst. Enthalten sind unter anderem Hinweise zur Sensibilisierung der Bevölkerung sowie Fortbildungsangebote für Pflegekräfte.

„Seit Projektbeginn 2021 haben immer mehr Städte eigene HAPs entwickelt. Bei der Umsetzung der Maßnahmen stehen wir in Deutschland jedoch noch am Anfang. Oft ist für die Hitzeaktionsplanung einer Großstadt nur eine Person vor Ort zuständig. Neben ausreichend personellen Ressourcen ist für Kommunen auch das Wissen aus Erfahrungsaustausch und Praxisbeispielen wertvoll. Dieses ist nun gebündelt in der neuen Publikation zu finden.“

Dr. Moritz Ochsmann, Projektleiter am Difu

Die Studie des Difu versteht sich als praktische Unterstützung für kommunale Verwaltungen. Sie will den Einstieg in die Hitzeaktionsplanung erleichtern und den Austausch zwischen Städten fördern. Die Publikation kann als Teil einer wachsenden strategischen Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels verstanden werden.

Link: Download-Seite der Publikation auf der Difu-Website

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