Kurz vor Eröffnung: Der neue Fernbahnhof Berlin-Gesundbrunnen

In Kürze wird in Berlin-Wedding das neue Empfangsgebäude des Fernbahnhofs Gesundbrunnen eingeweiht. Statt des ambitionierten Siegerentwurfs aus dem Architekturwettbewerb kurz nach der Wende entstand ein eher unspektakulärer Zweckbau (Planung: DB Station & Service).

Eine lange Planungsgeschichte nähert sich damit ihrem (recht banalen) Ende. Schon 1991 gewannen Ingrid Hentschel und Axel Oestreich mit ihrem markanten Entwurf den Planungswettbewerb zur Neugestaltung des wichtigen Verkehrsknotenpunkts im Bezirk Wedding. Doch das Projekt der Berliner Architekten wurde nur rudimentär umgesetzt.

“Die Deutsche Bahn suchte zur Errichtung eines Empfangsgebäudes einen Investor. Die von Axel Oesterreich geplanten Turmbauten und das Empfangsgebäude an der Badstraße wurden von der Bahn während des Umbaus aus Kostengründen erst auf zwei Stockwerke reduziert und kurz vor Fertigstellung der Bahnanlagen ganz gestrichen.” (Wikipedia)

 Jahrelang existierte der Bahnhof nur unterirdisch, im Stadtraum an der stark frequentierten Badstraße / Brunnenstraße war statt eines Empfangsgebäudes lediglich eine zugige Asphaltfläche mit verloren herumstehen Kiosken zu präsent.

Immerhin: Die bisherige, absurde städtebauliche Situation wird mit dem unambitionierten Neubau aus viel Glas und Fassadenblech aufgelöst. Ansonsten erinnert das neue Empfangsgebäude eher an die Shoppingcenter und Discounter ringsum. Doch es gibt ja noch die Reste der ursprünglichen Bahnhofsplanungen zu sehen: Wer schöne Mauerwerksdetails und architektonische Finesse sehen will, begebe sich also bitte in den Untergrund.

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