Learning Design: Digital Bauhaus Summit 2019

Im Jubiläumsjahr des Bauhauses widmet sich der “Digital Bauhaus Summit 2019” dem vielfältigen Begriff des Lernens: Was heißt es heute, unter den sich rasant verändernden Bedingungen digitaler Technologien und einer immer komplexer werdenden Welt, Gestaltung zu erlernen? (Grafik: Digital Bauhaus Summit)

Diese drei Themenfelder sind geplant …

Autodidaktik: Praktiken des Lernens

Praktiken des Lernens: Ein Schwerpunkt ist dabei das Spannungsverhältnis von Institutionen und Gegen-Institutionen, von formalisierten Lernprozessen auf der einen und Selbstermächtigung und Autodidaktik auf der anderen Seite. Die Distanz zum schulischen Lernen lässt sich im Amateurismus des Do-it-yourself genauso aufsuchen wie in der Figur des Dilettanten, der seine Sache als ungeschulter Liebhaber betreibt. Was gewinnt man, wenn formal erlernte Professionalität durch solche Praktiken ersetzt wird? Was für ein Medium des Lernens sind die Millionen von Youtube-Tutorials aus Kinderzimmern und Werkstätten? Praktiken des Lernens schließen auch Praktiken des Verlernens, des “unlearning” ein: die Aneignung von neuem Wissen, Fertigkeiten oder Techniken geht immer mit dem Vergessen von altem einher. Wie funktioniert Deschooling, das davon ausgeht, dass Schulen Lernen verhindern, und wie bricht man individuell Erlerntes auf, um neue Prozesses des Lernens an dessen Stelle treten zu lassen?

Algorithmen: Maschinen des Lernens

Zweitens stellt sich die Frage: Wer oder was lernt überhaupt? Heute bekommt der Mensch auch auf dem Feld des Lernens Konkurrenz durch künstliche Systeme: MASCHINELLES LERNEN beschreibt, wie Computerprogramme trainiert werden, eigenständig bestimmte Aufgaben zu lösen, Muster zu erkennen oder Vorhersagen zu treffen, ohne konkret für die jeweilige Aufgabe programmiert worden zu sein. Intelligente Programme, die aus Daten lernen, begegnen uns bereits in Kaufempfehlungen, Social-Media-Feeds und Spamfiltern. Als Deep Learning wird das derzeit am weitesten verbreitete maschinelle Lernverfahren bezeichnet, auf dem die Sprach- und Bilderkennung basiert. Welche Korrespondenzen bestehen zwischen menschlichen und maschinellen Lernstrategien? Was sind die Grenzen selbstlernender Maschinen? Mit welchen Parametern wird hier Lernen gestaltet? Welcher Lernbegriff steckt überhaupt hinter dem Projekt der künstlichen Intelligenz? Und werden Algorithmen jemals lernen, kreativ zu sein?

Architekturen: Räume des Lernens

Drittens schließlich geht es um Räume des Lernens, um seine Orte und Architekturen. Ob im geschlossenen Klassenzimmer oder in der freien Natur, ob Frontalunterricht oder Sitzkreis, ob Projektwerkstatt oder Online-Seminar – die jeweilige Umgebung hat wesentlichen Einfluss auf das Lernen. Dazu zählt auch das verwendete Inventar, von den Möbeln und der Ausstattung bis zu den beim Lernen zum Einsatz kommenden Werkzeugen und Medien. Lernen ist immer räumlich-medial situiert und Lernumgebungen sind nie einfach gegeben, sondern ganz unmittelbar Teil der Utopien und programmatischen Entwürfe von Lernprozessen. Für welche Art von Lernen kommen Menschen in welcher Form von Gemeinschaft zusammen? Wie verändern die Architekturen unseren Begriff vom Lernen? Welche Programmatiken und Architekturen des Lernens waren seit dem Bauhaus prägend für die Ausbildung von Designern, Architekten und Gestaltern? Und welche neuen Modelle zeichnen sich gegenwärtig ab?

Freitag und Samstag, 28.– 29. Juni 2019, Weimar

Der Digital Bauhaus Summit (28.– 29. Juni 2019, Weimar) wird organisiert und konzipiert von Große Fahrt Weimar, Zentrale Intelligenz Agentur und Panatom Corporate Communication. Gefördert durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.

Weitere Informationen zum Programm, den Vortragenden sowie zur Teilnahme finden Sie auf digitalbauhaussummit.de.

 

P. S.: Hier ein Rückblick in bewegten Bildern auf den Digital Bauhaus Summit 2018 (“High & Low”):

Interessantes Thema? Teilen Sie diesen Beitrag mit Freunden und Kollegen: