Petition mit prominenten Erstunterzeichnern: Potsdamer Appell für die Koexistenz von Garnisonkirchturm und Rechenzentrum

100 Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft richten sich mit dem „Potsdamer Appell“ an die Öffentlichkeit, um für ein Nebeneinander von Garnisonkirche und Potsdamer Rechenzentrum zu plädieren. Das unmittelbare Nebeneinander der beiden gegensätzlichen Bauwerke verdeutliche die deutsche Geschichte in ihrer Widersprüchlichkeit.

Gleichzeitig sei ihr Nebeneinander Ausdruck einer freiheitlichen und vielfältigen Stadtgesellschaft, da beide Gebäude für unterschiedliche Akteure und Haltungen in der Gegenwart stünden. Darin liege das einzigartige Potenzial dieses jahrzehntelang umstrittenen Ortes, der nicht einer Geschichtsbereinigung geopfert werden dürfe.

Der “Potsdamer Appell” kann auf der Website des Lernort Garnisonkirche mitunterzeichnet werden.

Zu den 100 Erstunterzeichnenden des vom Lernort Garnisonkirche initiierten Appells gehören Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Inken Baller, Max Czollek, Andreas Dresen, Brigitte Franzen, Hans Ulrich Gumbrecht, Thomas Heise, Kasper König, Matthias Sauerbruch und Stefanie Schüler-Springorum.

In bemerkenswerte Breite sind Kulturschaffende und WissenschaftlerInnen an dem Appell beteiligt, die wichtige Institutionen in Potsdam leiten. Zu ihnen gehören Frank Bösch (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung), Oliver Günther (Universität Potsdam), Bettina Jahnke (Hans Otto-Theater), Katja Melzer (Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte), Susan Neiman (Einstein Forum), Miriam Rürup (Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien), Hans-Joachim Schellnhuber (Bauhaus Erde, Potsdam), Julius H. Schoeps (Moses Mendelssohn Stiftung), Christoph Martin Vogtherr (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten), Sophie Wolfrum (Gestaltungsbeirat Potsdam) sowie die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats Lernort Garnisonkirche.

Potsdamer Appell für Koexistenz von Garnisonkirchturm und Rechenzentrum (Foto: Elias Franke)
Potsdamer Appell für Koexistenz von Garnisonkirchturm und Rechenzentrum (Foto: Elias Franke)

Die Initiatoren der Petition hoffen, dass die Stiftung Garnisonkirche nicht länger an ihren im Februar dieses Jahres formulierten Bedingungen festhält und die vor zwei Jahren begonnenen Gespräche mit der Stadt Potsdam und dem Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum konstruktiv fortsetzt.

Die zukünftige Entwicklung des Areals sollte von der Koexistenz von Garnisonkirchturm und Rechenzentrum ausgehen. Die Pläne zum Abriss des Rechenzentrums sollten daher endgültig aufgegeben werden.

 

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