Schüco-Parkhaus mit Textilfassadensystem FACID

Die Schüco Gruppe entwickelt und vertreibt Systemlösungen für Fenster, Türen und Fassaden. Beim Neubau des Parkhauses auf dem “Schüco Campus” am Hauptsitz in Bielefeld kam das Textilfassadensystem FACID des Unternehmens zum Einsatz.

Die Aussenhaut eines Gebäudes lässt sich mit dem textilen Fassadensystem auf verschiedensten Untergründen adaptieren und formen. So entstehen individuelle Textilfassaden, die durch die Nutzung von Systemprofilen auch im laufenden Betrieb realisiert werden können.

Gesamtansicht Schüco-Parkhaus mit Textilfassade (Foto: SCHLATTMEIER ARCHITEKTEN / Christian Eblenkamp)
Gesamtansicht Schüco-Parkhaus mit Textilfassade (Foto: SCHLATTMEIER ARCHITEKTEN / Christian Eblenkamp)

Das ungewöhnliche Design des Parkhauses fällt sofort ins Auge. Wie ein schimmernder Kokon legt sich das FACID-Gewebe um den schlichten Kubus des Parkhauses. Eine Unterkonstruktion aus Stahl und Aluminium bildet das Tragwerk der Struktur und gibt der Hülle ihre dreidimensionale Form.

Insgesamt umspannen 2.949 m² textile Fassade das 18 Meter hohe Parkhaus über acht Ebenen. Ein patentiertes Spannsystem stellt sicher, dass das Gewebe mittels Tuchhaltertechnik faltenfrei und bis in alle Ecken gespannt wird.

3D-Effekt in der Fassade durch zwei- und dreidimensional drehbare Flächen

Die Besonderheit der FACID-Fassade liegt dabei in der Umsetzung des 3D-Effektes. Die individuelle Verdrehung der Teilflächen erzeugt zwei- und dreidimensional formbare Flächen.  Darüber hinaus lässt sich FACID individuell bedrucken und beleuchten, sodass dem außergewöhnlichen Design kaum Grenzen gesetzt sind.

Ein Beleuchtungskonzept wurde auch beim Schüco-Parkhaus in Bielefeld umgesetzt: Bei Tag zeigen sich die Parkdecks hell und lichtdurchflutet, das transparente Gewebe ermöglicht gute Belüftung bei einer uneingeschränkten Durchsicht von innen nach außen. Sobald es dunkel wird, sorgen eine akzentuierte Beleuchtung der Fassade und eine bewegungsabhängige Innenbeleuchtung für kreative Lichteffekte.

Darüber hinaus liefert FACID einen effektiven Witterungs-, Blend- und Sonnenschutz und trägt damit zur Wärmereduzierung in Gebäuden bei. Speziell beschichtete Gewebe sorgen außerdem für einen nachgewiesenen Brandschutz, der speziell für die Verkleidung von Stahlkörpern interessant ist. Beim Schüco-Parkhaus kam Glasfasergewebe mit Teflonbeschichtung in Brandschutzklasse A2 zum Einsatz.

Blick aus dem Inneren des Parkhauses auf die neue Textilfassade (Foto: SCHLATTMEIER ARCHITEKTEN / Christian Eblenkamp)
Blick aus dem Inneren des Parkhauses auf die neue Textilfassade (Foto: SCHLATTMEIER ARCHITEKTEN / Christian Eblenkamp)

Planung und Realisierung: Schlattmeier Architekten – Fassadenkonzept in Kooperation mit 3XN

Umgesetzt wurde das Projekt in Bielefeld unter anderem von Schlattmeier Architekten, beim Fassadenkonzept in Kooperation mit 3XN Architects aus Kopenhagen. Besonders überzeugt hat den Architekten Karsten Schlattmeier der Tiefeneffekt von FACID:

„Während zum Beispiel Glaswände noch beengend wirken können, erzielt eine davor gespannte Textilfassade für das Auge des Betrachters einen Tiefeneffekt: Es entsteht eine transluzente Optik, bei der die statische Konstruktion hinter der Fassade sichtbar bleibt“.

Dipl.-Ing. Karsten Schlattmeier

Daten und Fakten zum Schüco-Parkhaus mit Textilfassade

Grundfläche: 2.665 m²
Gesamtgröße: 21.319 m²

Höhe: 18 Meter
Ebenen: 8

Parkplätze: 732

Elektroparkplätze: 12 

Fertigstellung: 2019

Bauzeit: 1 Jahr

Montagezeit FACID für zwei Fassaden: 8 Wochen

Material: Glasfasergewebe mit Teflonbeschichtung,
 Brandschutzklasse A2
Fassadenfläche: drei Seiten mit 3D-Fassade mit insgesamt 2.179 m², eine Seite mit 2-D-Fassade (Rückseite) mit 770 m²

Projektbeteiligte:

Masterplan Schüco Campus: 3XN

Architektur: SCHLATTMEIER ARCHITEKTEN, Herford

Ausführung des Parkhauses: GOLDBECK Nord GmbH, Bielefeld

Ausführung der FACID-Fassade: Hillebrandt Stahl- und Behälterbau GmbH, Greven

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