Der Flughafen Tempelhof war einst eines der modernsten Bauwerke seiner Zeit. Heute ist der umgenutzte Flughafen ein historisches Wahrzeichen und das davor liegende Tempelhofer Feld ein Treffpunkt und Freiraum für alle.

Teil des riesigen Komplexes ist der THF-Tower. Im Rahmen der Modernisierung bzw. Umbaus des “Kopfbau West” zu einem Informations-und Veranstaltungsort erhielt der ehemalige Kontrollturm eine 600 m² große Dachterrasse mit 360°-Aussichtsplattform. Die Terrasse in 26 m Höhe ist mit widerstandsfähigem Kebony Holz belegt.

Oben: Die Dachterrasse des THF Tower aus Kebony Holz hoch über dem Flughafen Tempelhof (Fotos: Kristian Alveo)

Modernisierung eines unvollendeten Gebäudes

Die Architekt:innen des Planungsbüros mlzd: (Biel/CH und Berlin/DE) standen vor der komplexen Aufgabe, ein historisch bedeutendes, aber baulich unvollendetes Gebäude zu modernisieren. Der Flughafen wurde in den 1930er Jahren als “Weltflughafen” und Propagandainstrument des NS-Regimes konzipiert. Kriegsbedingt kam der Bau jedoch zum Erliegen, es fehlten Baugenehmigungen und Sicherheitsnachweise. Diese Herausforderungen wurden durch eine sorgfältige Analyse der Bausubstanz und durch eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden gemeistert.

Das Treppenhaus des THF-Towers zeigt die Architektur der 1930er Jahre. Das Architekturbüro entschied sich für eine abgehängte Stahltreppe, die über den originalen Stufen zu schweben scheint, um die ursprüngliche Struktur des Gebäudes zu erhalten. Die oberste Ebene wurde zu einem multifunktionalen Raum umgestaltet, dessen Highlight die Dachterrasse mit dem verglasten ehemaligen Flughafentower ist.

Wind- und Brandschutz für die Dachterrasse: Eine Unterkonstruktion aus Aluminium

Für die Dachterrasse war eine Unterkonstruktion erforderlich, die von Karle & Rubner entwickelt wurde. Mit ihr realisierten die Planer:innen das dreidimensionale Gefälle und die Höhenunterschiede der mehrteiligen Plattform. Da Holz aus Brandschutzgründen ungeeignet war, wurde die Unterkonstruktion aus Aluminiumprofilen gefertigt.

Bei der Materialwahl wurde großer Wert auf Ästhetik und Nachhaltigkeit gelegt. “Kebony Clear” wurde aufgrund seiner Langlebigkeit und seines ansprechenden Aussehens gewählt. Die Holzart ist pflegeleicht und entwickelt im Laufe der Zeit eine silbergraue Patina, die der Dachterrasse des THF Towers zusätzlichen Charakter verleiht.

Weitere Informationen zum Projekt, auch zu den neu geschaffenen Innenräumen, finden Sie auf der Büro-Website von mlzd:

Im Rahmen der Modernisierung bzw. Umbau des
Im Rahmen der Modernisierung bzw. Umbau des "Kopfbau West" zu einem Informations-und Veranstaltungsort erhielt der ehemalige Kontrollturm eine 600 m² große Dachterrasse mit 360°-Aussichtsplattform (Foto: Kristian Alveo)
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