Wasser, Sonne, Sichtbeton: Das neue Freibad in Waldkirch von Kauffmann Theilig & Partner

Die Freibadsaison 2016 hat die Stadt Waldkirch im Schwarzwald mit einem runderneuerten Schwimmbad eröffnet. Das Gesamtkonzept stammt vom Architekturbüro Kauffmann Theilig & Partner (KTP), die das Projekt als Generalplaner realisiert haben.

Die Architekten haben die maritime Freizeitanlage einfühlsam in die Landschaft entlang der Elz modelliert – in einem Materialmix aus Sichtbeton, Holz und Edelstahl, bei dem großzügige Grünflächen natürliche Akzente setzen.

Ansicht des Eingangsbereichs von der Straße aus
Ansicht des Eingangsbereichs von der Straße aus

Die beiden Bäder in der Kernstadt und im Stadtteil Kollnau waren in die Jahre gekommen und stark sanierungsbedürftig. Vereinzelt vorgenommene Verschönerungs- und Reparaturarbeiten beeinträchtigen den Gesamteindruck der Bäder eher, als ihn zu verbessern. Nach einem langen Entscheidungsprozess entschied der Gemeinderat von Waldkirch, in ein Gesamtbad am Standort Kollnau zu investieren.

Kauffmann Theilig entscheidet Vergabeverfahren für sich

Mit der Durchführung wurde die KTP Generalplaner GmbH aus Stuttgart beauftragt, die sich beim aufwändigen Vergabeverfahren von 2013 gegen vier Mitbewerber durchgesetzt hatten. „Den Ausschlag gab die langjährige Erfahrung der Architekten Kauffmann Theilig & Partner, die hier als Generalplaner agierten, gepaart mit Kosteneffizienz und natürlich das attraktive Gesamtkonzept der Planer“, so Roman Götzmann, der Oberbürgermeister von Waldkirch.

Das Sprungbecken
Das Sprungbecken
Schwimmerbecken, dahinter die Garderobengebäude mit Holzterrasse
Schwimmerbecken, dahinter die Holzterrasse

Vom Schwimmbad zur maritimen Freizeitlandschaft

Mit ihrem Entwurf ist KTP die Verwandlung eines ehemals eher gewöhnlichen Schwimmbads in eine moderne und natürliche Freizeitlandschaft gelungen: Hier dominiert kein Gebäude die natürliche Umgebung, alles bildet eine stimmige Einheit mit fließenden Übergängen von Innen- und Außenbereichen sowie Liegeflächen.

Die puristischen hellgrauen Sichtbetonflächen am neuen Eingangsgebäude und im Innenbereich sowie der sandfarbene Betonstein von Badeplatte und Wegeführung harmonieren vortrefflich zur Möblierung in dunkler Holzoptik in den Umkleiden, im Loungegebäude sowie den weiteren Holzböden etwa an den Liegeplätzen.

Genau diese Materialität begeistert Oberbürgermeister Roman Götzmann: „Alles wirkt sehr hochwertig und vermittelt den Gästen ein Gefühl von gehobenem Komfort. Den Sichtbetonflächen steht zudem viel Grün mit altem Baumbestand gegenüber. Damit entsteht eine interessante Spannung und gleichzeitig reizvolle Verbindung zwischen Architektur und Natur.“

Badeplatte als Bindeglied zwischen den Becken

Die Badeplatte verbindet alle Beckenanlagen und -umgänge fließend und barrierefrei, feine Bänder aus Natursteinpflaster unterstreichen den hochwertigen Charakter. Sitzstufen und Absätze aus Beton fassen den Übergang der Badeplatte zu den Grünflächen ein. Die Besonderheit ist hier das Zusammenspiel der kleinteiligen Betonpflaster- und Plattenflächen mit den großzügigen, frei geschwungenen Ortbetonflächen.

Lounge mit Lamellenfassade

Das Gebäude mit der Lounge entwickelt sich aus der Verlängerung des neuen Zugangsgebäudes. Es hat eine Fassade aus stehenden Lamellen, die den Blick auf das Freibad nach Nordwesten sowie auf die angrenzenden Sportflächen zulassen.

Eine davor angeordnete hölzerne Tribüne ersetzt den bisherigen massiven Tribünenaufbau aus Beton. Über dem Zugangsgebäude bildet eine Überdachung aus Holz den markanten Abschluss der Badeflächen nach Süden und Westen hin. Diese leistet zudem den notwendigen Schallschutz zum anschließenden Wohngebiet und bietet im hinteren Bereich Lagerflächen und Vereinsräume. Vorgelagert ist eine hochwertige Holzterrasse.

 

Fotos: InformationsZentrum Beton / Stephan Falk

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