APPEARING SCULPTURAL: Marte.Marte Architekten, Weiler / Österreich im Aedes am Pfefferberg

Die inszenatorische Wucht ihrer ersten monographischen Ausstellung bei Aedes im Jahr 2009 wird so manchem Ausstellungsbesucher noch in Erinnerung sein: Mit nahezu sakraler Musealität und ohne viel erklärende Worte hatten die Brüder Bernhard und Stefan Marte damals ihre tonnenschweren, skulpturalen Betonmodelle in den Ausstellungsräumen am Pfefferberg angeordnet und für sich sprechen lassen.

Kontemplativ und zugleich spannungsvoll wird auch ihr zweiter Aedes Auftritt, bei dem Marte.Marte aus Vorarlberg/Österreich einen Einblick in ihre aktuelle Auseinandersetzung mit Kunst- und Kulturbauten gewähren (12. Dezember 2015 – 14. Januar 2016).

Gegenwärtig und nur wenige Kilometer von Aedes entfernt bauen die Architekten das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung und Versöhnung in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Anhalter Bahnhofs in Berlin-Kreuzberg. Neben dem vielbeachteten Umbau des denkmalgeschützten Deutschlandhauses präsentieren sie ihre Entwürfe für den in Planung befindlichen Museumsneubau „Galerie Niederösterreich“ auf der sogenannten Kunstmeile der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Krems (A), sowie die neuen Messehallen in Dornbirn (A), die in Form eines statisch anspruchsvollen Tragwerkes aus Holz den innovativen Holzbau aus Vorarlberg repräsentieren.

Schutzhütte Laterns
Schutzhütte Laterns

Ein neuer, bewegter Zugang zu bereits realisierten Projekten erschließt sich dem Besucher im zweiten Teil der Ausstellung. Hier setzen Marte.Marte unter anderem die vielfach preisgekrönte Schutzhütte in Laterns und die markante Brückentriologie in Dornbirn filmisch in Szene. In einer visuell-akustischen Serie, die in Zusammenarbeit mit dem Fotografen und Avantgarde-Filmemacher Andreas Waldschütz entstanden ist, werden die skulpturalsten Werke des Marte.Marte-Œuvres in ungewöhnlich experimenteller und sinnlicher Manier re-inszeniert.

Die Brüder Bernhard (Jg. 66) und Stefan Marte (Jg. 67) absolvierten ihr Architekturstudium an der Technischen Universität in Innsbruck. 1993 erfolgte die Gründung des gemeinsamen Büros Marte.Marte Architekten in Weiler, einer kleinen Rheintalgemeinde in Vorarlberg. Neben einer Vielzahl an eigenwilligen Privatbauten können Marte.Marte auf eine beachtliche Reihe preisgekrönter Bauwerke im Bereich Kultur, Bildung, Infrastruktur und Gesundheit verweisen. Ihre Entwürfe sind geprägt von rigider Abstraktion, Reduktion und einem untrüglichen Verständnis für den jeweiligen Ort. Zahlreiche Wettbewerbserfolge und internationale Auszeichnungen belegten den Stellenwert des noch jungen Büros, in dem derzeit 25 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

 

APPEARING SCULPTURAL
Marte.Marte Architekten, Weiler, Österreich

Ort: Aedes am Pfefferberg, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin
Ausstellung: 12. Dezember 2015 – 14. Januar 2016
Eröffnung: 11. Dezember 2015, 20:00 Uhr
Vortrag: 11. Dezember 2015, 18:00 Uhr
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18.30 Uhr, Sa-So 13-17 Uhr

Zur Eröffnung sprechen:

  • Kristin Feireiss, Aedes Berlin
  • Josef Ostermayer, Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien, Wien
  • Petra Wesseler, Präsidentin Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Berlin
  • Jürgen Tietz, Architekturkritiker und Publizist, Berlin

Die Ausstellung steht im Kontext des AEDES/ANCB Programms „The Museum of the 21st Century“.

ANCB-Vortrag am 11. Dezember 2015

Anlässlich der Ausstellungseröffnung findet ein ANCB-Vortrag statt: Stefan und Bernhard Marte sprechen über die neuen Museumsbauten in Berlin und Krems und geben damit einen ersten Einblick in das Programm des AEDES/ANCB „The Museum of the 21st Century“:

Zeit: Freitag 11. Dezember 2015, 18:00 Uhr
Ort: ANCB, Christinenstr. 18/19, 10119 Berlin

Bitte melden Sie sich bis zum 07. Dezember 2015 an unter: [email protected]
Der Eintritt ist frei.

 

Fotos: © Marc Lins

Interessantes Thema? Teilen Sie diesen Beitrag mit Freunden und Kollegen: