Neubau Unterwerk und Netzstützpunkt Oerlikon: Einblicke in die Zürcher Unterwelt von illiz architektur

Die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (ewz) setzen in Zürich Oerlikon Schaltanlagen und Transformatoren öffentlich in Szene. In Zukunft erhalten hier Passanten Einblicke in ein Herzstück der Stromversorgung: Modernste Elektrizitätstechnik trifft in dem Neubau auf zeitgenössische Kunst.

Guckkasten

Das Büro illiz architektur aus Zürich und Wien entwickelte in der Wettbewerbsphase für die Bauaufgabe die Idee des „Guckkastens“ – ein Gebäude, das ähnlich den gleichnamigen Vorbildern des 18. Jahrhunderts ein Gehäuse für fremde und unbekannte Welten bildet, die der Besucher im Inneren erspähen kann. Der 12 Meter hohe unterirdische Schaltanlagenraum erhebt sich als erleuchteter Kasten um einige Meter über die Oberfläche, so dass Passanten in der Tiefe seines Inneren und im „Bauch“ des Gebäudes dessen Herzstück, die 150kV Hochspannungsschaltanlage, erblicken können.

Der Blick in den 12 Meter hohen unterirdische Schaltanlagenraum des Unterwerks und Netzstützpunkts in Oerlikon (Zürich)
Der Blick in den 12 Meter hohen unterirdische Schaltanlagenraum des Unterwerks und Netzstützpunkts in Oerlikon (Zürich)

Architektur vereint mit Technik und Kunst

Ein Kunst und Bau-Projekt des Schweizer Künstlers Yves Netzhammer inszeniert diesen Raum. Er verkleidete die begrenzenden Wände des Guckkastens mit einer multimedialen Spiegelinstallation („Der gefangene Floh“), in der Betrachter und elektrotechnische Anlagen in einer scheinbar ins unendliche gespiegelten Szene verschmelzen.

ewz Werkzeugkasten im Rhythmus der Stadt

Das dem Unterwerk aufgesetzte zweigeschossige Werkhofgebäude dient den Monteuren des ewz als Stützpunkt für ihre Montage- und Servicearbeiten am elektrischen Verteilnetz in der Stadt. Während der Nacht erscheint der Netzstützpunkt als geschlossener, dunkler Monolith. Zu Beginn des Arbeitstages jedoch öffnet sich das Gebäude wie ein gewaltiger Werkzeugkasten. Große Teile der schiefergrauen Zinkfassade falten aus der Gebäudehülle heraus und erweitern den Arbeitsbereich des Stützpunktes in das umgebende Gelände.

Weitere Fotos und Informationen zum Projekt finden Sie auf der Büro-Website von illiz architektur.

 

Fotos: Roger Frei

Interessantes Thema? Teilen Sie diesen Beitrag mit Freunden und Kollegen: