Extreme Langzeitbelichtung in Barcelona: Fotograf Michael Wesely im Mies van der Rohe Pavillon
Die Fundació Mies van der Rohe und das Goethe-Institut Barcelona präsentieren die künstlerische Intervention “1:100 Past and Present” des Fotografen Michael Wesely (Berlin).
Bis 13.10.2019 kann die Ausstellung in Barcelona besichtigt werden.
Der Künstler ist für seine Fotografien mit langer Belichtungszeit bekannt. Eine Fotokamera mit permanent offenem Verschluss, montiert vom Künstler vom September 2017 bis September 2018 im Inneren des Pavillons, zeichnete das Geschehen während eines gesamten Jahres auf.
Entstanden ist somit ein einziges, fotografisches Bild, das von zwei weiteren Werken Weselys begleitet wird. Auch diese Werke entstanden mithilfe langer Belichtungszeiten und geben die Möglichkeit Transformation und Vergänglichkeit in einer einzigartigen Weise zu erleben.
Ein Jahr Entstehungszeit für ein Foto
Der Titel ‚1:100‘ bezieht sich auf den Standardmaßstab, der in der Architektur benutzt wird. Daran angelehnt stellt er die Entstehung eines Fotos im Laufe eines ganzen Jahres der schwer fassbaren Dauer von 100 Jahre Bauhaus gegenüber. Das Resultat wird nun in einem sehr großen Format gezeigt. Entstanden ist somit ein einziges fotografisches Bild. Alles Bewegte und Flüchtige ist darin nicht mehr zu erkennen, jede Spontanität ist getilgt.
“Die extreme Dauer der Belichtung zu einer Veränderung der Wahrnehmung” Michael Wesely.
Zu sehen sind im Barcelona Pavillon allein die über ein Jahr verdichteten Konstanten: die Architektur, der Park, die Sonnenbahnen und wenig Spuren menschlicher Bewegungen im Pavillon. Von Licht magisch überstrahlt, zugleich geisterhaft leer erscheint die Ansicht – eine ins Überzeitliche, in Existenzielle gewendete Sicht auf die äußere Welt.
Zur Ausstellung auf miesbcn.com | Zur Website von Michael Wesely