Mehrgenerationenwohnen in Windach: Zusammen unter einem Dach

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Selbstbestimmt leben und zugleich Gemeinschaft erfahren – das Interesse an nachbarschaftlich orientierten Wohnformen wächst. Vorbildliche Ansätze finden sich nicht nur in großen Städten, sondern auch im städtischen Umland sowie im ländlichen Raum. In der oberbayerischen Gemeinde Windach hat die MARO-Genossenschaft den denkmalgeschützten Pfarrhof saniert und 15 barrierefreie Mietwohnungen für jüngere und ältere Menschen geschaffen.

Jahrelang erlebten deutsche Großstädte einen regelrechten Boom. Doch inzwischen scheint das Leben dort an Attraktivität zu verlieren. Neben den meist hohen Kauf- und Mietpreise für Wohnimmobilien in den urbanen Zentren hat offenbar auch die Corona-Pandemie zu einer veränderten Wohnortpräferenz beigetragen. „Vor dem Hintergrund, nicht mehr jeden Tag im Büro präsent sein zu müssen, werden weitere Entfernungen zum regulären Arbeitsplatz akzeptiert“, so der Immobilienverband Deutschland IVD Region Süd e.V. anlässlich des IVD-Marktberichts „Münchner Umland“ vom Juni 2022. Einen angemessenen Anteil an preiswerten bzw. einkommensgeförderten Wohneinheiten zu schaffen, gilt jedoch als einer der größten Herausforderungen.

Genossenschaftliche Hilfe zur Selbsthilfe

Dieses Ziel verfolgt die 2012 gegründete und nicht gewinnorientierte MARO-Genossenschaft ausdrücklich (www.maro-genossenschaft.de). Das Unternehmen mit Sitz in Ohlstadt im Landkreis Garmisch-Partenkirchen setzt sich für ein selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen unterschiedlicher Generationen in der Region Oberbayern ein. Neben freifinanzierten Wohnungen gehören kostengünstige Wohnungen für Singles, Paare und Familien zum Angebot. Die Rechtsform der Genossenschaft wurde sehr bewusst gewählt. Deren Mitglieder verstehen sich als Gleichgesinnte, die sich durch gemeinschaftliches Handeln im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe gegenseitig fördern. Das bedeutet: Die Mieter der Wohnungen sind gleichzeitig Mit-Eigentümer und besitzen ein Wohnrecht auf Lebenszeit. Es gibt außerdem ein Entscheidungs- und Mitspracherecht im Rahmen der Mitgliederversammlung, etwa zur Verwendung des jährlichen Betriebsergebnisses.

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Die MARO eG startete zunächst mit der Gründung von ambulant betreuten Demenz- und Pflegewohngemeinschaften. „Auf diese Idee kam ich, weil es im Münchner Umland seinerzeit so gut wie keine Alternativen zum Pflegeheim gab“, erklärt Martin Okrslar, einer von drei Vorständen. Die damit verbundenen Erfahrungen brachten ihn dazu, sich stärker mit dem Thema Mehrgenerationenwohnen zu beschäftigen. Neun solcher Wohnprojekte für Jung und Alt wurden bereits an unterschiedlichen Standorten realisiert. Fünf weitere befinden sich derzeit in der Bauphase. Um eine Wohnung zu erhalten, muss man Mitglied der MARO eG sein. In der Regel geht die Initiative zum Start eines Wohnprojekts von den jeweiligen Kommunen aus. Manchmal kommen auch Gruppen mit einem bebaubaren Grundstück auf die Genossenschaft zu, um ein Projekt umzusetzen.

In der Gemeinde Windach im Landkreis Landsberg am Lech hat die MARO eG den alten Pfarrhof mit städtebaulichen Mitteln des Freistaates Bayern saniert. Auf diese Weise sind drei Wohnungen sowie ein Gemeinschaftsraum entstanden. Zusätzlich wurde ein Anbau mit 12 Wohnungen einschließlich Balkon bzw. Gartenanteil auf einem Grundstück realisiert, das man von der Diözese erwarb. Von den 15 Wohnungen konnten 9 auf Grundlage der „Einkommensorientierten Förderung (EOF)“ der bayerischen Landesregierung finanziert werden. Für möglichst niedrige Nebenkosten sorgt der KfW 55-Standard.

QUARTIER – Fachmagazin für urbanen Wohnungsbau, Ausgabe 6.2022
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[Auszug aus QUARTIER 6.2022, Autor: Michaela Allgeier]

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