JUNG Gründervilla: Die Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs
Für den Umbau und die Erweiterung der Villa des Firmengründers Albrecht Jung in Schalksmühle lobte das Unternehmen JUNG Anfang 2017 einen offenen Realisierungswettbewerb für junge Architekturbüros aus. Am 20. Juni 2017 wählte die Fachjury unter Vorsitz von Prof. Michael Schumacher aus 33 eingereichten Arbeiten drei Preisträger und zwei Ankäufe aus. (Visualisierung: nga Nehse & Gerstein Architekten BDA)
Gegenstand des Wettbewerbs war die Umstrukturierung des dreigeschossigen Wohngebäudes unter Berücksichtigung der konzeptionellen Neuausrichtung als neues Begegnungs- und Dienstleistungszentrum. Das seit 2015 leerstehende Gebäude soll in Zukunft als Think Tank! einen identitätsstiftenden Ort der Marke JUNG darstellen. “Für die Villa soll eine nachhaltige Architektursprache gefunden werden, die auch über die nahe Zukunft hinaus den Ansprüchen der Nutzer und vor allem dem Selbstverständnis des Unternehmens JUNG gerecht wird“, erläuterte Deniz Turgut, Head of Marketing bei JUNG die Intention des Auslobers.
Teilnahmebedingung: Bürogründung 2011 oder später
JUNG vertraute bei dem Wettbewerb besonders auf die Kompetenz junger Architekturbüros, so dass zur Teilnahme eine Bürogründung ab 2011 vorausgesetzt wurde. Entgegen dem Großteil der Verfahren des deutschen Wettbewerbswesen setzte JUNG somit bewusst auf die frischen Ideen und das Fachwissen junger Architekten und stellt mit dem Wettbewerb einen Realisierungsauftrag in Aussicht. Die Verfahrensbetreuung übernahm das Hamburger Büro d&k drost consult.
nga Nehse & Gerstein Architekten BDA aus Hannover überzeugte die Jury am meisten
Die Fachjury, bestehend aus Prof. Sabine Keggenhoff, Elke Reichel, Peter Cachola Schmal, Prof. Jan Kleihues, Prof. Roger Riewe sowie Prof. Michael Schumacher, lobte die überaus hohe Qualität aller Arbeiten und entschied gemeinsam mit den Sachpreisrichtern von JUNG den Entwurf von nga Nehse & Gerstein Architekten BDA mit dem ersten Preis zu prämieren.
Die Arbeit des Büros aus Hannover überzeugte durch “ihre architektonischen Qualitäten, durch die Situierung und Proportionierung des Neubaus und den respektvollen Umgang mit der bestehenden Villa”, so die Jurybegründung. Der Entwurf stärkt die Identität des Ortes, indem er die bestehende Villa freistellt, neue Blickbezüge und Perspektiven generiert und die Gartenanlage durch die daraus resultierende räumliche Fassung deutlich aufwertet.
Einen zweiten Preis erhielt die Kooperation der Architekten Feyyaz Berber und Timo Steinmann aus Köln mit ihrem “formal eigenständigen Entwurfskonzept, das eine starke und überraschende Haltung vertritt”. Ein weiterer zweiter Preis ging an Studio Yonder aus Stuttgart mit ihrem Entwurf eines “freien Pavillons, der sich in eigenständiger, spielerischer, leichter Art und Weise als vertikal gefächerter und strukturierter Baukörper positioniert”.
Um eine besondere Anerkennung auszusprechen, wurden die Arbeiten der Büros Studio 2xK aus Münster und BURUCKERBARNIKOL aus Dresden jeweils mit einem Ankauf gewürdigt.